Fanfilme von „Star Trek“ in Deutschland: Ein Fandom greift nach den Sternen (2024)

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Von: Reinhard Prahl

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Mit den aktuellen „Star-Trek“-Fanfilmen „The Legacy of the Archein“ sowie „Loreley Monster“ widmen sich gleich zwei deutsche Amateurgruppen der TNG- und der Kelvin-Zeitline, um spannende und liebevoll produzierte Geschichten aus dem großen Trek-Franchise zu erzählen. Wie gut gelungen das ist, erfahrt Ihr in unserem Überblick.

Euderion Infinity

Man muss schon ein wenig verrückt sein, um Fanfilmer zu werden. Das wird überdeutlich, wenn man sich die beiden Projekte „Das Vermächtnis der Archein“ und „Monster“ der deutschen Hobbygruppen Euderion Infinity und Loreley näher anschaut. Denn was die Mädels und Jungs mit ihren jeweils rund 55 Minuten langen Streifen auf die Beine gestellt haben, ist aller Ehren wert. Die Begeisterung der Zuschauerschaft zeichnet sich entsprechend in den auf YouTube zu findenden internationalen Kommentaren ab. „Outstanding story. Every bit is as good as any Star Trek episode on TV“ schreibt da etwa ein hingerissener User über das neueste Abenteuer der Euderion-Crew, die mit ihrem Schiff in der „TNG“-Zeitlinie unterwegs ist. Die Truppe wird es freuen.

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Doch auch die sympathische Mannschaft der aus der alternativen Kelvin-Linie entsprungenen Loreley braucht sich bezüglich überschwänglichen Lobs nicht zu verstecken. „Unglaublich gut geworden! Respekt!“ heißt es da beispielsweise. Und das vollkommen zu Recht. Beide Filme sind nicht nur vollgepackt mit richtig gutaussehenden Spezialeffekten. Auch die Atmosphäre stimmt dank der ansprechenden Musikuntermalung und des originalgetreuen Sounddesigns. Hinzu kommen Schauspielende, denen man vielleicht hier und da anmerkt, dass sie keine Profis sind. Doch gerade das macht die Sache auch wieder so ansprechend.

Denn den Fans geht es nicht um Geld und Ruhm, sondern darum, Star Trek mit Herz und Seele zu leben. Dazu gehört es natürlich auch, sich in die Rollen von Captains, Lieutenants, Chiefs und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu stürzen, bisweilen aber auch die Funktion des klassischen Redshirts zu übernehmen. Wie klein die Rolle der Teilnehmenden auf den ersten Blick jedoch auch aussehen mag. Jeder einzelnen an der Produktion mitwirkenden Person merkt man den Enthusiasmus, die Liebe zum Hobby und den hohen Grad an Motivation an, die in die Filme einflossen.

„Das Vermächtnis der Archein“ bei YouTube anschauen

Diese - man möchte fast sagen - Aufopferungsbereitschaft ist in Anbetracht der Produktionsgeschichten beider Projekte auch bitternötig, wie sich bei näherer Untersuchung herausstellt. Für „Das Vermächtnis der Archein“ der Berliner Gruppe Euderion Infinity hat es beispielsweise zwei Jahre gebraucht, um die insgesamt 53:16 spannenden und erstaunlich gut erzählten Minuten auf den Screen zu bannen. Beteiligt waren nicht nur die im Fandom bekannten Gesichter der Euderions, sondern auch Freunde der „Star Trek“-Tafelrunde „Hermann Darnell“ aus Potsdam Babelsberg, Arbeitskollegen und die Fanfilmer des ebenfalls beliebten Projekts „Starfleet Legends“.

Wie so oft im Hobbybereich machte das reale Leben den Fans des Öfteren ein Strich durch die Rechnung, so dass sich die Fertigstellung über die oben erwähnte Zeit hinzog, bis das fertige Werk endlich nach zahllosen Arbeitsstunden vor dem Computer, dem Greenscreen aber auch während der Außendrehs dem ungeduldigen Publikum präsentiert werden konnte. Herausgekommen ist eine straff und stringent erzählte Story, die mit einigen richtig schönen Spezialeffekten sowie stimmigen Dialogen gespickt ist und es versteht, die Zuschauerschaft in den Bann zu ziehen.

Loreley

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Die Erlebnisse und der Zeitrahmen der Entstehung des zweiten hier vorgestellten Films namens „Loreley Monster“ decken sich in einigen Punkte erstaunlich mit denen der Euderion. Auch hier benötigte man rund zwei Jahre, um ans Ziel zu gelangen. Sechs Monate schrieb man alleine am gelungenen Drehbuch, 14 Tage Drehzeit mit neun Außendrehtagen in der Steller Heide sowie vier vor dem Greenscreen schlagen zudem zubuche. Für die Postproduktion verwendete das Team um Benjamin Schulz und Heiko Thies unter anderem 3DS Max, die Unreal Engine 5 sowie Blackmagics Davinci Resolve und einige weitere Programme.

24 Darstellende standen vor der Kamera und laut Produzent Dennis Strauß steckten die Fans zwischen 5.000 und 6.000 Euro in die 56 Minuten lange Produktion. Auch hier erschufen die Filmemacher eine tolle Story um das Heilmittel einer mysteriösen Seuche, einem zwielichtigen Wissenschaftler und den Klingonen, die der Loreley-Crew mächtig zu schaffen machen. Ohne große Schnörkel, dafür aber mit vielen Spannungsmomenten bestückt, vergeht die Zeit wie Fluge, zumal beide Produktionen über ein hervorragendes Sounddesign verfügen.

„Loreley Monster“ bei YouTube anschauen

Fazit

Wer ein Faible für Fanfilme und ebenso für „Star Trek“ hat, braucht also nicht unbedingt im Ausland zu suchen. Wer benötigt schließlich schon „Continues“ oder „Phase II“, wenn man mit der Loreley und der Euderion tolle Abenteuer aus zwei Trek-Inkarnationen erleben kann? Beide Streifen sind eine liebevolle Hommage an eines der größten und langlebigsten Franchises der Welt, die es wert sind, gesehen zu werden. Ohne zu viel über die Inhalte der Geschichten zu verraten, sei abschließend noch erwähnt, dass die Drehbücher erstaunlich gut geglückt sind und es verstehen, das Publikum mit auf die Reise der mutigen, geradlinigen Sternenflottenoffiziere zu nehmen. In diesem Sinne: Machen Sie es so, meine Damen und Herren!

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