Star Trek - Picard: Dominion - Review (2024)

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Von: Christian Schäfer

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Star Trek - Picard: Dominion - Review (1)

In der Folge Dominion der US-Serie Star Trek: Picard schwinden die Möglichkeiten unserer Crew zusehends. Kontaktversuche mit bekannten Gesichtern der Sternenflotte scheitern und Picard will Vadic schließlich eine Falle stellen, um Antworten auf brennende Fragen zu erhalten.

Spoilerwarnung - diese Meldung kann Hinweise auf die Fortführung der Handlung enthalten!

Dominion

Die aktuelle Episode Star Trek: Picard fühlt sich wie der erste Teil eines Zweiteilers an. Die Folge beginnt vergleichsweise ruhig und statt eines Rückblicks (wie in den Wochen davor) erhalten wir mit Tuvok (Tim Russ) eine weitere bekannte Figur der 90er Star Trek Serien. Seven of Nine (Jeri Ryan) führt das Gespräch - passend untermalt von der Star Trek: Voyager-Melodie - und kann ihren ehemaligen Kollegen schließlich als Wechselbalg entlarven. Auf Hilfe von der Föderation kann unsere Crew also nicht setzen, denn dazu ist diese bereits zu stark unterwandert. Ganz zu schweigen davon, dass jeder Kontaktversuch mit dem Risiko verbunden ist, von den Häschern aufgespürt zu werden.

Informationen vom neusten Fang, der die Persönlichkeiten von Data, Lore, B-4 und Soong (Brent Spiner) enthält (Lal wird merkwürdigerweise nicht mehr erwähnt, während B-4 und Soong bloß zu Gedächtniselementen werden), können sich Picard (Patrick Stewart), Geordi (LeVar Burton) und Alandra (Mica Burton) auch nicht erhoffen, so lange Lore die dominante Persönlichkeit ist. So bleibt erstmal nur die Vermutung darüber, dass die Wechselbälger den toten Körper von Jean-Luc am frontier day für ihre Zwecke nutzen wollen und dazu auch noch etwas Blut von Jack Crusher (Ed Speleers) benötigen. Die Uhr tickt derweil weiter, denn der Tag ist nur noch 36 Stunden entfernt und droht zur Katastrophe für die Sternenflotte zu werden (die bekanntlich alle ihre Schiffe für diesen Ehrentag versammeln will).

Jacks Zustand nimmt währenddessen wieder kuriose Formen an. Seine „Visionen“ und Stimmen im Kopf melden sich zurück, aber das ist noch nicht alles. Er kann plötzlich die Gedanken von Sidney (Ashlei Sharpe Chestnut) hören und ist später in der Lage, ihren Körper zu kontrollieren. WTF? Das Rätsel um Picards Sohn wird wieder größer und die Motive von Vadic (Amanda Plummer), die im Folgenverlauf ihre Hintergrundgeschichte erzählen darf, werden mit Blick auf Jack hoffentlich bald aufgelöst.

Apropos Vadic, die darf diese Woche mit ihrem Gefolge in eine Falle laufen, die ihr von Picard und den anderen gestellt wird. Allerdings funkt Lore dazwischen, der die Kontrolle über die Titan an sich reißt, die Kraftfelder senkt und damit den kurzzeitig gefangenen Eindringlingen ermöglicht, das Schiff zu übernehmen. Mit diesem Cliffhanger und Vadic auf dem captain's chair hat sich die Situation für unsere Crew abermals verschlechtert. Da heißt es jetzt abwarten, ob und wie unsere Helden das Ruder wieder rumreißen können.

You don't know Jack

Hatte ich mich letzte Woche noch darüber beschwert, dass das Irumodische Syndrom nicht alles sein kann, was Jack plagt, erhalten wir jetzt die Bestätigung dafür. Beverly Crusher (Gates McFadden) hat sicher korrekt diagnostiziert, aber vielleicht nicht alles erkannt, was in ihrem Sohn vorgeht. Data/Lore meint später, dass das Syndrom in Frage gestellt werden sollte und Vadic gibt mehrfach Hinweise darauf, dass unsere Crew keinen Schimmer davon hat, was in Jack vorgeht.

Der beste Beweis dafür, dass Jack nicht nur der Sohn von Beverly und Jean-Luc ist, wird aber von ihm selbst geliefert, wenn er diese Woche telepathische Fähigkeiten zeigt und später sogar zur „Körperkontrolle“ bei Sidney fähig ist. Da muss also noch mehr in Jack schlummern und an die Oberfläche wollen, als unsere Protagonisten (und wir) wissen. Die einzige Person mit diesem Wissen scheint aktuell Vadic zu sein - und natürlich „The Face“ (Garth Kemp), der/die erneut betont, dass die Gefangennahme von Jack äußerst wichtig für das Gelingen der Mission der Bösewichte ist.

Wir können derweil nur weiterraten, welche Rolle Jack spielen soll, wie er an diese Fähigkeiten gekommen ist und ob da vielleicht sogar noch mehr ist, von dem wir und er nichts wissen. Nach Vadics Hintergrundgeschichte liegt für mich die Vermutung nahe, dass auch an Jack irgendwann einmal herumexperimentiert wurde. Aber Genaueres erfahren wir wohl frühestens nächste Woche.

Star Trek - Picard: Dominion - Review (2)

Ich bin jedenfalls ein wenig erleichtert, dass es doch mehr mit Jack auf sich hat als in der letzten Folge präsentiert wurde. Das Zusammenspiel von Ed Speleers und Ashlei Sharpe Chestnut würde ich außerdem als gelungen bezeichnen, wobei es natürlich hilft, dass wir (und Jack) Einblicke in Sidneys Gedankenwelt erhalten. Das Knistern von letzter Woche wird bestätigt und beide Figuren geben hier ein gutes Team ab, aus dem in Zukunft vielleicht noch mehr wird. Nachvollziehbar übrigens, wenn Sidney erstmal den Phaser zückt, nachdem sie von Jack kontrolliert wurde. Er mag ihr Leben gerettet haben, aber ein solches „Eindringen“ erfordert eine Erklärung und Vorsicht auf Sidneys Seite.

Die Falle

An sich hat mir die Handlung gefallen. Die Chancen für unsere Crew schwinden nach der Offenbarung, dass Tuvok ein Wechselbalg ist und Janeway (Kate Mulgrew) wegen der Vorbereitungen zum frontier day unerreichbar bleibt. Wobei die letzte Info vom falschen Tuvok stammt und deshalb mit Vorsicht zu genießen ist (können wir Janeway bitte ebenfalls wiedersehen?). Die Tatsache, dass Riker (Jonathan Frakes) nicht in Gewahrsam der Sternenflotte ist, sondern in Vadics Finger geriet, erkennt unser Team später ebenfalls. Wobei es schade ist, dass wir nichts beziehungsweise fast nichts von Riker und Deanna Troi (Marina Sirtis) zu sehen bekommen.

Aber zurück zur Handlung. Picard wird sich durch Jack bewusst, dass dieser nach wie vor wichtig für die Bösewichte ist, womit der Plan für eine Falle entsteht. Übrigens kein schlechter Plan, denn Vadic ist unvorsichtig genug, um hineinzutappen. Diese Unvorsichtigkeit könnte man zwar kritisch sehen, aber andererseits steht sie unter Druck und muss agieren, wenn sie ihren Auftraggeber zufriedenstellen möchte. Da darf sie gerne die Zeichen für eine Falle übersehen. Und der Einsatz der Kraftfelder war ein nettes Feature, um die Eindringlinge festzusetzen. Da lässt sich kaum meckern.

Star Trek - Picard: Dominion - Review (3)

Was mir hingegen weniger gefallen hat, ist Vadics Überheblichkeit und Ruhe, nachdem sie in der Krankenstation festgesetzt wurde. Amanda Plummer spielt die Rolle noch immer großartig und klar, Vadic weiß mehr (über Jack) als unsere Figuren. Dennoch hätte sie mindestens etwas nervös werden müssen, nachdem sie in der Falle sitzt. Schließlich konnte sie wohl kaum vorhersehen, dass Lore die Kontrolle über das Schiff übernimmt und die Kraftfelder außer Betrieb nimmt, oder? Selbst wenn sie durch Riker erfahren hat, dass unsere Crew Soongs jüngste Kreation an Bord hat, bedeutet das noch lange nicht, dass sie damit rechnen kann, dass Lore das „Spielfeld ausgleicht“, indem er die Kraftfelder deaktiviert. Insofern sehe ich hier schon einen gewissen Kritikpunkt.

Einen weiteren Kritikpunkt sehe ich bei Beverly und Jean-Luc, die sich einig darüber werden, dass Vadic sterben muss. Dabei erwähnt Crusher vorher noch die Gefahr eines Genozids - sie hat also durchaus moralische und ethische Bedenken. Daher stört gewaltig, wenn kurz darauf Vadics Tod als notwendig erachtet wird. Klar, Jack ist Familie und wenn es um die eigene Familie geht, mag man anders reagieren. Aber von Figuren wie Beverly und Jean-Luc erwarten wir trotzdem, dass sie ihre Ideale nicht so einfach über Bord werfen.

Auf der anderen Seite werden wir Zeugen davon, dass die Phaser bei Vadic und ihren Gefolgsleuten nicht die gewünschte Wirkung erzielen. Shaw (Todd Stashwick), der aus irgendeinem unerfindlichen Grund nicht auf der Brücke bleibt, wird deswegen überrumpelt und insgesamt erscheint mir diese neue Fähigkeit der Eindringlinge zu weit hergeholt. Da wäre mir ein anderer Weg lieber gewesen, um zum Cliffhanger überzuleiten.

Project Proteus

Die Hintergrundgeschichte, die wir von Vadic zu hören bekommen, kommt einem Schlag in die Magengrube gleich. Sektion 31 hin oder her, sind die Folterexperimente, die an ihr und ihresgleichen durchgeführt wurden und von denen wir unangenehm viel zu sehen bekommen, natürlich nicht akzeptabel. Kaum zu glauben, dass diese Ereignisse stattgefunden haben und von irgendjemandem innerhalb der Sternenflotte genehmigt wurden. Das wirft natürlich ein ganz anderes Bild auf „Picards Familie“ (wie er ein paar Folgen zurück die Sternenflotte noch bezeichnet hat).

Star Trek - Picard: Dominion - Review (4)

Wobei wir durch Star Trek: Deep Space Nine schon diverse Details kennen, die Vadic richtigerweise erwähnt. Das Virus und auch die Heilung stammten von der Sternenflotte, wurden von dieser entwickelt. Aber es war nicht die Sternenflotte, die den Wechselbälgern die Heilung brachte, sondern Odo (René Auberjonois). Denn es wurde dagegen gestimmt, die Heilung zu überbringen. Insofern hebt Vadic korrekterweise hervor, was damals abgelaufen ist und wird durch die eigene Hintergrundgeschichte nachvollziehbar(er).

Rechtfertigt das aber ihre Taten in der Gegenwart? Natürlich nicht. Hass und Rache sind genau wie Krieg immer falsch und gehören in keine weiterentwickelte Gesellschaft. Ebenso wenig wie Folter und grausame Experimente an anderen Spezies. Insofern bekleckert sich hier niemand mit Ruhm. Ja, Vadic muss aufgehalten werden, das steht nach wie vor fest. Gleichzeitig muss aber auch aufgearbeitet werden, was ihr und ihresgleichen widerfahren ist. Denn es kann doch nicht sein, dass der Mantel des Schweigens über die Vergangenheit gelegt wurde. „I didn't know.“ - Picard mag mit dem Satz die Wahrheit sprechen, aber gerade das ist bedenklich. Ganz zu schweigen von dem Punkt, den ich vorhin schon angesprochen hatte und der Jean-Luc und Beverly zur Überzeugung führt, dass Vadic sterben muss.

Data/Lore

Zuletzt noch ein paar Worte zum jüngsten Fang unserer Crew. Die Macher vereinfachen sich die Geschichte ein wenig, wenn sie jetzt Data und Lore als die beiden Persönlichkeiten anführen, die um Dominanz kämpfen. Aber gut, im Endeffekt ist diese Auseinandersetzung wohl auch die, auf die wir am meisten gespannt sind. Wobei Soong angeblich auf eine Vermischung beider Persönlichkeiten gesetzt hat, was durchaus Sinn ergibt und Datas Ziel, menschlich zu werden, in Erinnerung ruft. Warten wir mal ab, ob es wirklich darauf hinausläuft.

Star Trek - Picard: Dominion - Review (5)

Vorerst hätte Geordi aber wesentlich vorsichtiger im Umgang mit Data/Lore sein müssen, schließlich demonstriert er Jean-Luc, wo das aktuelle Problem liegt. Da hätte er Vorsichtsmaßnahmen treffen müssen, die genau das verhindern, was später eintrifft, wenn Lore nach und nach die Kontrolle über das Schiff erlangt. Dieser Punkt hätte mich auch weniger gestört, wenn Geordi sich dessen nicht bewusst gewesen wäre.

Was mir hingegen sehr gefallen hat, war die verbale Auseinandersetzung zwischen Geordi und Lore. So emotional haben wir Geordi noch nie gesehen und ich musste mir tatsächlich eine Träne wegwischen, als er versucht, Data hervorzuholen, an die gemeinsame Vergangenheit appelliert und schildert, wie der Tod von Data ihn getroffen hat. Toll gespielt von LeVar Burton, aber auch von Brent Spiner, der nach wie vor mühelos sowohl Lore als auch Data verkörpern kann.

Fazit

Die Spannung steigt, während sich die Lage für unsere Crew verschlimmert. In Sachen Charakterarbeit wird teils Großartiges von den Darstellern geleistet, während ein paar wenige Figurenentscheidungen nicht ins Bild passen wollen. Vor allem aber die Hintergrundgeschichte von Vadic dürfte zu heißen Diskussionen führen, stellt sie doch die Ideale der Sternenflotte mehr als in Frage. Von mir gibt es diese Woche vier von fünf Sternen. Und von Euch?

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